Engagiert und widerspenstig: Wer wars? (49)
Der unbegnadigte Rädelsführer
Die Kunsthochschule in Santa Fe wollte er besuchen, doch es fehlte das Geld. So jobbte er in Kalifornien als Saisonarbeiter, in Portland als Schweißer und betrieb in Seattle, inzwischen einundzwanzigjährig und als Kfz-Mechaniker angelernt, eine Autowerkstatt. Damals bot er auch Unterkunft für in Not geratene indianische Landsleute, von denen es viele gab, seit die Regierung Eisenhower Schritt für Schritt den Sonderstatus der Reservate beendet und die dort dringend benötigte Unterstützung für Jobs, Bildung und Gesundheit eingestellt hatte. Zehntausende Native Americans strandeten damals in den Elendsvierteln der Städte – während auf ihrem ehemaligen Land Uran-, Kupfer-, Kohle- und Goldminenbetreiber die heiligen Stätten entweihten. …weiterlesen »
Gewaltfrei – aber nicht wehrlos (I)
Es bedarf weder besonderer Fähigkeiten noch Mittel, binnen Sekunden ein Zimmer zu verwüsten, Scheiben einzuwerfen, ein Auto anzuzünden. Innerhalb von Sekunden kann eine Millionenstadt zerbombt, alles Leben auf der Erde ausgelöscht werden. Einige wichtige Gedanken über soziale Verteidigung als Alternative zum Krieg in der Ukraine. …weiterlesen »
Bodensee-Friedensweg 2022 im Zeichen des Ukraine-Krieges
Nach zwei coronabedingten Unterbrüchen fand vergangenen Ostermontag in Bregenz wieder der traditionelle länderübergreifende Bodensee-Friedensweg statt. Mehr als 600 Menschen versammelten sich auf dem Kornmarkt, wo der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch, der auch einer der Mayors for Peace ist, einer weltweiten Vereinigung von BürgermeisterInnen gegen Atomwaffen, ein Grußwort an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer richtete.
Kreisweites Sozialticket statt Warten auf Bund und Land!
Der ÖPNV ist momentan in aller Munde: Die Klimakrise verschärft sich von Tag zu Tag. Durch die Corona-Krise sind viele Menschen zum Automobil zurückgekehrt und verursachen Verkehrsemissionen. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verteuert Öl und Gas. Jeder Liter importierter Kraftstoff aus Russland finanziert den schrecklichen Krieg mit. Dabei zahlen die Verbraucher*innen (auch) in Deutschland die Zeche. Die wachsende Inflation trifft dabei besonders die Landbevölkerung, die täglich die Fahrt zum Arbeitsort in der Stadt antreten muss. Hier eine Medienmitteilung des Kreisverbandes der Linken. …weiterlesen »
Singen: Helfer für Geflüchtete aus der Ukraine gesucht
Gut 30 Bürgerinnen und Bürger nahmen am letzten Mittwoch am digitalen Informationsabend zur ehrenamtlichen Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine teil. Bürgermeisterin Ute Seifried dankte im Namen der Stadt Singen all jenen, die sich ehrenamtlich engagieren, und rief zur Unterstützung auf, denn man brauche jede Hilfe. Außerdem wurden 1.000 Euro für die Partnerstadt Kobeljaky gespendet.
Wenn Millionen Euro locken
Was macht man, um erneut eine alte Villa im Konstanzer Musikerviertel in Betongold zu verwandeln? Richtig, man reißt sie ab, baut hässlich neu und verkauft die dann entstehenden Wohnungen für teures Geld. Dieses Schicksal droht in der Neuhauserstraße 2 (siehe Bild) einer Immobilie, die dort schon seit über hundert Jahren zu bewundern ist, aber aus schwer verständlichen Gründen nicht unter Denkmalschutz steht, und damit wohl frei gegeben wird zur profitablen Wiederverwertung.
#Druck.Machen. Die Stadtrundgänge
In den bisherigen Beträgen über das „Festival der Solidarität“ des ver.di-Ortsvereins Medien+Kunst Konstanz hat seemoz die Konzert- und Filmprogramme des Ortsvereins vorgestellt. Aber es gibt noch mehr, viel mehr. Beispielsweise die Stadtführungen, die ab sofort angeboten werden. …weiterlesen »
Der Klimacamp-Blog (56): Wer ist „wir“?
Letzte Woche hat der CDU-Partei und -Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz in einem Interview mit der ARD-Hauptstadtjournalistin Tina Hassel den bemerkenswerten Satz gesagt: „Wir haben wahrscheinlich – jedenfalls für eine gewisse Zeit – den Höhepunkt unseres Wohlstandes hinter uns.“ Und weiter: „Wir werden auch das ein oder andere uns nicht mehr leisten können.“ Vermutlich ließen sich über diese Sätze und ihr politisches Kalkül ganze Arbeiten verfassen. Das spannendste an diesen beiden Sätzen ist aber die Frage: Wen meint Friedrich Merz eigentlich mit „wir“? …weiterlesen »
Der Klimacamp-Blog (55): Aufstand der letzten Generation – auch in Konstanz
Am Dienstag vor einer Woche, am 5. April, haben mehrere Personen in der Konstanzer Innenstadt Plakate an die Fensterscheiben von Bankfilialen gekleistert. Sie schließen sich damit solidarisch dem Aufstand der letzten Generation an. Aber warum? Worum geht es dabei? Und was bewegt Menschen, zu den Mitteln eines nicht ganz legalen, aber zivilen Protests zu greifen? …weiterlesen »
Nulltarif statt 9-Euro-Ticket
Die Bundesregierung hat Ende März ein Entlastungspaket beschlossen, das Bürgerinnen und Bürger angesichts hoher Energie- und Lebenshaltungskosten finanziell unterstützen soll. Ein Bestandteil davon ist das sogenannte 9-für-90-Ticket, mit dem jedeR für insgesamt 27 Euro drei Monate lang Bus, Straßenbahn oder Fähre fahren kann. Macht das Sinn?
Wenn der Fels wackelt, verrammelt der Ranger das Tor
So langsam ist die Wiedereröffnung der Marienschlucht absehbar. Das künftige Nutzungs- und Zugangskonzept, das die drei Kommunen Allensbach, Bodman-Ludwigshafen und Konstanz gemeinsam verantworten, nimmt Konturen an und wird heute im Technischen und Umweltausschuss (TUA) in Konstanz vorberaten, ehe im Mai der Gemeinderat höchstselbst darüber befinden will. …weiterlesen »
Der Klimacamp-Blog (54): Fakten oder Meinung?
Der Prozess der Erarbeitung der Klimaschutzstrategie in Konstanz fand vorletzte Woche, am 30. März, mit der Vorstellung der Strategie für die Bevölkerung einen interessanten Abschluss. Ich durfte für Fridays for Future auf dem Podium sitzen und einen kurzen Impulsvortrag halten. Ziel der Veranstaltung war es, die Konstanzer Bürger:innen über die Klimaschutzstrategie zu informieren und ihnen die eigenen Handlungsoptionen aufzuzeigen. …weiterlesen »
Zweckentfremdung: Häuserkampf bis aufs Messer?
Die Stadt verschärft ihre Zweckentfremdungssatzung, um den Raffzähnen unter der immobilienbesitzenden Klasse die Daumenschrauben noch ein wenig fester anzulegen und Wohnungen wieder ihrem eigentlichen Zweck zuzuführen. Angesichts der Flüchtlingskrise fordern zudem die Grünen eine härtere Gangart gegen den Häuserleerstand. …weiterlesen »
Manchmal wollen sie einfach nicht
Eigentlich war das ebenso bürgerInnenfreundlich wie weltläufig gedacht: Die Stadt gibt einigen AnwohnerInnen in der Zogelmannstraße das Geld, diesen Sommer über versuchsweise vor ihrer Haustür auf sechs Parkplätzen begrünte Sitzecken (fast) ganz nach ihrem Geschmack einzurichten, subventioniert diese gemütlichen Ecken und lagert das Zeug den Winter über ein, damit es, falls gewünscht, im nächsten Jahr wiederverwendet werden kann. Der Haken daran: Ziemlich viele AnwohnerInnen sind strikt dagegen. …weiterlesen »
Grenzenloser Schutz – Grünes Licht für Aufnahme
Morgen, Samstag 9.4., organisiert die Seebrücke Konstanz unter dem Motto „Grenzenloser Schutz – Grünes Licht für Aufnahme“ um 14 Uhr eine Kundgebung am Kaiserbrunnen auf der Marktstätte in Konstanz. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Solidarität mit allen geflüchteten Menschen.
Asche unter blauem Himmel (III)
Teil 3/3
Wie erinnert man an einen Krieg? Können Denkmale heute noch angemessene Erinnerungsorte sein? Orte der Auseinandersetzung? Orte der Trauer? Orte aktiver Versöhnung vielleicht? …weiterlesen »
Ausflüge gegen das Vergessen (35): Das KZ Echterdingen
Nur ein halbes Jahr vor seinem Zusammenbruch errichtete das NS-Regime im November 1944 in Echterdingen bei Stuttgart ein Konzentrationslager. 600 jüdische Männer mussten in Steinbrüchen arbeiten und Ausbesserungsarbeiten an Start-und Landebahnen des Flughafens verrichten. Während des nur zweimonatigen Bestehens des KZ starben mindestens 119 der Männer an Hunger, Kälte und Erschöpfung – sie wurden durch Arbeit vernichtet. …weiterlesen »