Als Rückschlag für den Kampf um bezahlbaren Wohnraum und das Grundrecht auf Wohnen bezeichnete Sibylle Röth, Bundestagskandidatin der Linken im Wahlkreis Konstanz, das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Berliner Mietendeckel. Noch sei indes nichts verloren: Dürfe der Deckel nicht von den Ländern eingeführt werden, müsse der Kampf auf Bundesebene weitergehen: „Wir brauchen Gesetze, die ein würdiges Leben mit bezahlbaren Mieten garantieren – der Markt wird das nicht regeln“, ist Röth überzeugt. Weiterlesen »
Der Sprachendienst Konstanz ist vielen LeserInnen ein Begriff, und viele KonstanzerInnen haben in der Wallgutstr. 3 selbst schon Arabisch, Englisch, Spanisch oder einen anderen Fremdsprachenkurs besucht, während so manche ZuwandererInnen dort Deutsch gelernt haben, einige privat, andere mit staatlicher Unterstützung in Integrationskursen. Der Sprachendienst sucht jetzt für ein internationales Projekt Menschen, die über ihre Fluchterfahrungen vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis heute berichten. Weiterlesen »
(hr) Seit dem Wochenende gilt im Landkreis Konstanz zwischen 21 Uhr und 5 Uhr eine nächtliche Ausgangssperre. Das mag kaum jemand verstehen, denn vor allem an der frischen Luft ist eine Ansteckung, wenn man Abstand einhält, sehr unwahrscheinlich. Vor die Türe darf man zu nachschlafender Zeit aber, wenn man beispielsweise einen Hund hat. Da über das örtliche Tierheim keine mehr zu haben sind, bietet seemoz seinen Redaktionspudel „Blacky“ an (siehe Bild). Sein Vorteil: Er ist zwar steinalt, aber seine tierärztlich attestierte Darm- und Blasenschwäche setzt voraus, dass man ihn rund alle drei Stunden zur Entleerung ins Freie führen muss. Wer Interesse hat, darf sich gerne bei uns melden: info@seemoz.de. Leihgebühr pro Tag/Nacht: 1,50 Euro.
Am heutigen Freitag geht die Hauptversammlung des Immobilienkonzerns Vonovia über die Bühne. Für die AktionärInnen, die sich corona-bedingt virtuell treffen, gibt es gleich doppelten Grund zur Freude. Mit Genugtuung dürfte einerseits die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Kenntnis genommen werden, den Berliner Mietendeckel zu kippen. Vor allem aber können sich die AktienbesitzerInnen über eine um rund 8 Prozent höhere Dividende die Hände reiben. Die Zeche dafür zahlen MieterInnen etwa in der Schwaketenstraße, die sich mit schäbigsten Abrechnungstricks herumschlagen müssen. Weiterlesen »
„Solange die Mieten schneller als Löhne und Gehälter wachsen, ist die Politik zum Handeln gefordert“, erklärt der Vorsitzende des Deutschen Mieterbunds Bodensee, Herbert Weber. Das Bundesverfassungsgericht habe mit seiner Entscheidung zum Berliner Mietendeckel klar gemacht, wo dabei die Zuständigkeiten liegen: Verantwortlich für ein soziales Mietrecht sei eindeutig der Bundestag. Weiterlesen »
Was als Statussymbol gilt, sagt viel über die Zeitläufte aus: Derzeit hat unter besserverdienenden Männern scheint’s die sofortige Biontech-Spritze der lange führenden 25-jährigen Geliebten und dem Ferrari den Rang abgelaufen. Aber immerhin macht der gesellschaftliche Fortschritt auch vor den Alten und Kranken nicht halt: Wer mobilitätseingeschränkt plus impfberechtigt ist, kann einen kostenlosen Fahrdienst von Konstanz nach Singen in Anspruch nehmen, um sich seine Spritze geben zu lassen. Weiterlesen »
Das Konstanzer Voglhaus erfreut sich nicht nur bei Einheimischen und Touris größter Beliebtheit. Trotz pandemischer Beschränkungen kann das Restaurant-Café in der Konstanzer Provinz auf seine Lauf- und Mitnahmekundschaft zählen – und errang kürzlich den zweiten Platz beim WeltverbEsserer-Wettbewerb 2021. Fazit: Öko-Gastronomie lohnt sich, findet über die Grenzen der Provinz hinaus Anerkennung und bietet vor Ort eine willkommene Abwechslung zum kulinarischen Angebot in der Region. Weiterlesen »
Den 8. Mai zum Feiertag machen: Das ist Ziel einer Kampagne, die die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano bereits vor einem Jahr angestoßen hatte. Nach Halle und Hanau ist das Anliegen, die Bedeutung des Jahrestags der Befreiung vom Nazi-Faschismus stärker ins öffentliche Bewußtsein zu rücken, dringlicher denn je. Die Konstanzer Kreisvereinigung der VVN-BdA möchte der Kampagne vor Ort mehr Unterstützung verschaffen. Den Auftakt macht eine Online-Veranstaltung mit der Bundesvorsitzenden der antifaschistischen Organisation. Weiterlesen »
Erschreckend schnell ist der Skandal um das freundliche Geleit der Ordnungskräfte für unmaskierte Corona-Leugner am Wochenende in Stuttgart aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt worden. Gar nicht erst ins öffentliche Bewusstsein drang hingegen, dass die Polizei durchaus rustikal vorgehen kann – gegen Gegendemonstranten nämlich, obwohl die sich an die Corona-Vorgaben hielten. Die „Omas gegen rechts“ wollen das nicht auf sich sitzen lassen und haben dem Ministerpräsidenten geschrieben. Weiterlesen »
Alltagsrassismus, Racial Profiling, rechte Gewalt – nur einige der Probleme und Bedrohungen, mit denen MigrantInnen hierzulande zu kämpfen haben. Doch zunehmend mehr Betroffene sind nicht mehr bereit, sich in die Opferrolle zu fügen. Gemeinsam wollen sie rechtem Zeitgeist, Nazi-Terror und Behördenversagen die Stirn bieten. Auch in Konstanz ist deshalb seit einiger Zeit eine Gruppe der Migrantifa aktiv. Weiterlesen »
Wir alle wissen mit dem Dichter: Trinkt die Meise, baut sie Scheiße – und legt ihr Ei am Nest vorbei. Sooo viel mehr ist über diese possierlichen Tierchen scheint’s nicht bekannt, weshalb sich Forschende der Uni und des Max-Planck-Instituts diese süßen Fratze jetzt einmal näher vorgenommen haben. Ihre Ergebnisse verblüffen, denn ganz offensichtlich beobachtet das Federvieh uns Menschen schon lange ganz genau und hat sich gesellschaftlich einiges von uns abgeschaut. Oder war’s umgekehrt? Weiterlesen »
(red) Dieser Tage feiert die Stuttgarter Internetpublikation Kontext ihr zehnjähriges Bestehen. Das unabhängige Blatt, das jeden Mittwoch erscheint, gilt als kritischer Leuchtturm nicht nur in der baden-württembergischen Medienlandschaft, erscheint es doch auch als Printbeilage in der samstäglichen taz und erreicht damit bundesweite Verbreitung. Kontext kann auf die Mitarbeit hervorragender AutorInnen zählen, und wer wissen will, was sich vor allem in Baden-Württemberg abspielt, wird von Kontext bestens versorgt. seemoz kooperiert schon seit Jahren mit der Redaktion in Stuttgart und wünscht den dortigen KollegInnen alles nur erdenklich Gute, verbunden mit der Hoffnung, dass uns diese wichtige Stimme noch lange erhalten bleibt.
Das neue Programm der vhs Konstanz von April bis Juni steht in den Startlöchern. Und wie es gerade so Usus ist, ist alles online, denn der aktuelle Corona-Fahrplan lässt wohl bis auf Weiteres keine Präsenzveranstaltungen zu. Das ist natürlich schade, aber zugleich eine hervorragende Möglichkeit, sich endlich einmal auf thematisch ansprechende Vorträge und Kurse einzulassen („das wollte ich doch schon immer mal wissen!“), zu denen mensch sonst nicht eigens hingefahren wäre. Weiterlesen »
Arndt Dohmen ist Facharzt für Innere Medizin und arbeitete jüngst sieben Wochen im Flüchtlingslager Kara Tepe. Im letzten Teil seines eindringlichen Berichtes über die Lebensverhältnisse im Lager zieht er eine teils bittere Bilanz seiner Erfahrungen: Europa behandelt Flüchtlinge menschenunwürdig, hält sie wie Gefangene, gefährdet an den Außengrenzen bewusst deren Leben, um sie zurückzutreiben, und tritt auf seinen eigenen angeblich ach so humanen Grundüberzeugungen längst rücksichtslos herum. Weiterlesen »
Am vergangenen Freitag fragten wir nach dem Schweizer Pazifisten Max Daetwyler (1886–1976). Der gelernte Textilkaufmann und ehemalige Geschäftsführer des Berner „Ratskellers“ saß für seine Friedensaktionen immer wieder im Gefängnis und kassierte unzählige Geldbußen, die er jeweils langsam und in Raten abstotterte. Zu „Dättis“ Friedensprojekten gehörten die Gründung der Vereinigten Staaten von Europa nach Schweizer Vorbild und eine internationale Kriegsächtungskonferenz (zu der er die Regierungschefs der Welt persönlich einlud und um Anmeldung beim Bundesrat bat). Ein detailliertes Bild seines unermüdlichen Einsatzes zeichnet Stephan Bosch in „Max Daetwyler. Der Friedensapostel“, Rüffer & Rub, Zürich 2007. brm
Bürgermeisterwahlen in Baden-Württemberg sind unnötig aufwendig und führen zu Legitimitätsdefiziten, meint der Verein Mehr Demokratie e.V. Er stützt sich dabei auf eine Auswertung der Urnengänge zwischen 2013 und März 2021. Schon eine geringfügige Veränderung im Wahlrecht könne das Legitimationsproblem lösen und dabei noch Zeit und Geld sparen, sagt Edgar Wunder, Vorstandssprecher von Mehr Demokratie Baden-Württemberg. „Die Ersatzstimme – auch Präferenzwahl genannt – hat sich international, etwa in Neuseeland oder Irland, bewährt und sollte dringend auch in Baden-Württemberg als Alternative diskutiert werden.“ Weiterlesen »
Kommentare deaktiviert für Analyse zeigt: Neuregelung bei Bürgermeisterwahlen ist nötigArndt Dohmen ist Facharzt für Innere Medizin und arbeitete jüngst sieben Wochen im Flüchtlingslager Kara Tepe. Er hat einen eindringlichen Bericht über die Arbeit der Ärzte, das Leben und die Verfassung der Geflüchteten und die Verhältnisse in den Lagern geschrieben, den wir hier publizieren. Heute geht es um die Bedeutung der Dolmetscher, die oft aus eigener Erfahrung Hintergründe erkennen können, und um ein staatliches Gesundheitssystem, das oft nicht helfen will, kann oder darf. Weiterlesen »