Der Klimacamp-Blog (17): Hundert Tage – Party oder Trauerfeier?
Wenn ich zurückdenke an die erste Woche im Klimacamp, dann fällt mir erst einmal auf, wie anders das Camp anfangs aussah: viel kleiner, alles war im Aufbau; manches steht heute an anderen Stellen oder existiert gar nicht mehr. Der erste kleine Sturm an Tag drei. Hat uns absolut unerwartet getroffen und einen Scherbenhaufen hinterlassen. Wir haben viel darüber gelernt, wie man sich am besten gegen jedes Wetter wappnet. …weiterlesen »
Koalitionsverhandlungen: „Eine Gefahr für Europa“
Hierzulande werden die möglichen Folgen einer Ampelkoalition vor allem durch die nationale Brille gesehen. Das Ausland hingegen hat einen weiteren Blick. Mit einem FDP-Finanzminister namens Christian Lindner, so warnt beispielsweise die Schweizer Wochenzeitung WOZ, drohen vier Jahre Rückschritt: Rückschritt für die soziale Gerechtigkeit, für Europa und für den Kampf gegen die Klimakrise.
Lange Nacht der Bücher 2021 in Überlingen
Das populäre Überlinger Lesefestival findet am 12. und 13. November in diesem Herbst bereits zum 19. Mal statt. Insgesamt 25 Lesungen, Vorträge, Musik, Kunst- und Kinderveranstaltungen werden an zehn verschiedenen öffentlichen und privaten Orten in Überlingen angeboten. Anlässlich des Stadtjubiläums „1250 Jahre Überlingen“ widmen sich insgesamt neun Veranstaltungen der Überlinger Kulturgeschichte. Hier geht es zur Gesamtübersicht.
Anna Karenina „light“
Seit vergangenen Freitag läuft im Stadttheater Monika Kraushaars Inszenierung von Tolstojs „Anna Karenina“. Unsere Autorin war bei der Premiere und sehr angetan von der Performance der Darsteller*innen. Die Stilmittel der Regisseurin hätten allerdings von den großen Gefühlen eher abgelenkt. Der Inszenierung hätte ein bisschen Entschleunigung gutgetan. Nichtsdestotrotz mache die Darbietung Lust auf mehr Tolstoj.
Bewährte Kooperation: Kino Weitwinkel und FFF-Singen
Weitwinkel – Kommunales Kino Singen e.V. und die Singener Fridays for Future-Gruppe setzen ihre bewährte Zusammenarbeit fort. Im November präsentieren sie in der Reihe Zeitenwende?! # zwei Filme mit den Schwerpunkten globaler Aktivismus und Ressource Boden. Und fürs Kinder- und Familienprogramm wurde das Thema Lebensraum Wald gewählt.
Auflösung: Wer wars? (39)
Am letzten Freitag fragten wir nach der französischen Schriftstellerin und Journalistin Isabelle Ehnni, geb. Eberhardt (1877–1904). Sie schrieb unter anderem für die algerische Zeitung „L’Akhbar“. „Sandmeere“ lautet der Titel ihrer posthum erschienenen vierbändigen Gesamtausgabe (Zweitausendeins, Frankfurt a.M. 1981). Lesenswert: „Isabelle Eberhardt. Eine Biographie mit Briefen, Tagebuchblättern und Prosa“ von Eglal Errera, Lenos Verlag, Basel 1992. brm
„Er leistet rechten Kräften Vorschub“
Der „Bild“-Boss ist mutig, alle anderen Journalisten sind feige. So schrieb der Springer-Vorstand Mathias Döpfner (Bild im Teaser) – und seine Verlegerkollegen ducken sich fast allesamt weg, darunter auch der Südkurier. Nur Richard Rebmann nicht. In Kontext übt der frühere SWMH-Chef und BDZV-Vizepräsident scharfe Kritik an Döpfner. Zu Recht, denn Döpfner hat bei seiner Verteidigung von Julian Reichelt arg tief ins Fettnäpfchen gegriffen, um es mal moderat zu formulieren.
Max Goldt liest im Stadttheater Konstanz
Max Goldt gehört zu den feingeistigsten Kolumnisten Deutschlands, ist vielfach ausgezeichnet für seinen unverkennbaren Humor und seine Fähigkeit, den „heutigen Alltag auf seine Widersprüche hin abzutasten“. In seinen Lesungen vereint Goldt viele seiner Talente, für die er seit langen Jahren bekannt ist. Er ist Satiriker, Gesellschaftskritiker und Alltagsbeobachter. Kommenden Mittwoch (3.11.) ist der Wahl-Berliner um 20 Uhr zu Gast im Konstanzer Stadttheater. Also rechtzeitig Karten sichern!
Engagiert und widerspenstig: Wer wars? (39)
Die abenteuerhungrige Muslimin
Die französischen Kolonialbeamten hielten sie für eine englische Spionin. Und in den Pariser Salons munkelte man, sie sei die Tochter des Kultliteraten Arthur Rimbaud. Anlass zu Spekulationen bot die einsame Wüstenwanderin genug, denn nicht alles, was sie über sich preisgab, entsprach der Wahrheit. Gesichert ist, dass sie 1877 als jüngstes von fünf Kindern in Meyrin bei Genf zu Welt kam. Ihr Vater war vermutlich der ehemalige armenische Geistliche und Hauslehrer Alexander Trofimowski, ein überzeugter Anarchist, mit dem die Mutter – Gattin eines russischen Generals – sich vom Zarenhof in die Schweiz absetzte. …weiterlesen »
Der Klimacamp-Blog (16): Was passiert, wenn wir die 1,5 Grad-Grenze überschreiten?
Anspruch und Wirklichkeit klaffen in Sachen Klima bekanntlich weit auseinander. Und einer absurden Regel folgend, werden Klimaziele grundsätzlich nicht klimawissenschaftlich begründet, sondern daran, was scheinbar machbar ist. Machbar ohne radikale Maßnahmen. Um bewerten zu können, wie radikal Klimaschutz sein muss, hat es Sinn, noch einmal zum Anfang zurückzukehren. Warum reden wir immer von der 1,5 Grad-Grenze und was passiert, wenn wir diese Grenze überschreiten? …weiterlesen »
Motorisierte Freizeitschifffahrt auf dem Prüfstand
Was im Winter der Skisport, ist im Sommer für viele der motorisierte Wassersport. Letzterer gewinnt immer mehr Anhänger und erzeugt zunehmend Umweltprobleme, vor allem auch bei uns am Bodensee. Am Limnologischen Institut der Universität Konstanz startete im Juli ein kooperatives Forschungsprojekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit einer Laufzeit von drei Jahren.
BürgerInnenrat: Empfehlung für neun Projekte
Mitte Oktober berieten 19 zufällig ausgewählte BürgerInnen der Stadt über die Förderung durch das Konstanzer Bürgerbudget. Das dritte Jahr in Folge traf sich ein neu zusammengesetzter BürgerInnenrat im Konzil, um eingegangene Projektanträge zu beraten und zu bewerten. Neun Projekte von Konstanzer Vereinen und Initiativen sollen gefördert werden. Die Empfehlungen werden nun dem Gemeinderat vorgelegt, der schlußendlich entscheidet.
Jugendtreff-Gebäude soll abgerissen werden – aber wohin kann die Teestube in der „Vielfaltstadt“?
Seit 13 Jahren beherbergt das alte Haus Nr. 12 in Singens Hauptstraße den selbstverwalteten Jugendtreff Teestube. Dass sein Ende kommen würde, war klar, weil auch dieses Gebäude dem geplanten „Scheffelareal“ weichen soll. Inzwischen liegt die schriftliche Kündigung seitens der Stadt vor. Ein Ersatzgebäude wurde vorgeschlagen, sei aber – aus Sicht der Betroffenen – suboptimal. Und deshalb machten sie mit einer Demo durch die Innenstadt die Öffentlichkeit auf ihre unsichere Situation aufmerksam.
Abschied von Jürgen Geiger
Noch immer ist die Trauer über den allzu frühen Tod von Jürgen Geiger groß, denn mit ihm ging der Stadt ein wichtiger politischer Mahner und Gestalter der letzten Jahrzehnte verloren. Mitte Oktober verabschiedeten sich FreundInnen und MitstreiterInnen von ihm. Aufgrund der Corona-Bestimmungen waren nur 50 Personen bei der privaten Trauerfeier zugelassen. Grund genug also, die gehaltenen Redebeiträge an dieser Stelle zu veröffentlichen.
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„Keine Profite mit unserer Miete!“ – Vom Kampf für eine andere Stadt
Das erfolgreiche Votum der BerlinerInnen für die Vergesellschaftung von Wohnraum ist noch frisch in Erinnerung. Wie hat es die Kampagne „Deutsche Wohnen & Co. Enteignen“ geschafft, soviele BürgerInnen von ihrem Konzept einer neuen Ausrichtung der städtischen Wohnungspolitik zu überzeugen und zu aktivieren? Bleibt dies ein singuläres Ereignis der Bundeshauptstadt oder lassen sich Anknüpfungspunkte auch für hiesige Initiativen finden? Fragen, die vergangenen Freitag auch im Contrast erörtert wurden.
Der Klimacamp-Blog (15): Ein Plädoyer für Offenheit
Im Alltag bewegt man sich ja oft in den gleichen, gewohnten Kreisen. Man begegnet Menschen, bei denen man genau weiß, wie sie ticken, wie sich deren Meinung einordnen lässt, welche Gesprächsthemen besser umschifft werden und wo man auf einer Wellenlänge ist. …weiterlesen »
Hannes Heer: Die Wehrmacht beim Judenmord
Am 22. Juni 1941 überfiel die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion. Der Historiker, Publizist und Ausstellungsmacher Hannes Heer geht in seinem Vortrag am 27. Oktober 2021 in Konstanz der Rolle der Wehrmacht beim Judenmord in der Periode der Anfangsverbrechen im Juni/Juli 1941 nach. Als Leiter der ersten Wehrmachtsausstellung war es ihm bereits maßgeblich zu verdanken, dass der Mythos der „sauberen Wehrmacht“ zerstört werden konnte. …weiterlesen »