Ausflüge gegen das Vergessen (36): Georg-Elser-Gedenkorte in Königsbronn
Mit seinem Attentat auf Adolf Hitler am 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller wollte der Königsbronner Schreiner Georg Elser weiteres Völkermorden und „noch größeres Blutvergießen verhindern“. Sein Plan schlug fehl. Elser wurde noch am selben Tag in Konstanz verhaftet und nach über fünfjähriger Isolationshaft am 9. April 1945 im KZ Dachau ermordet. Sein ostwürttembergischer Heimatort ehrt den einfachen Arbeiter, dem es fast gelungen wäre, die Welt zu verändern, auf vielerlei Weise. …weiterlesen »
Der Bahnsinn!
Doch doch. „Unsere“ Bahn ist unglaublich gut drauf, wahnsinnig witzig (zumindest in der Werbung). Wenn Nico Rosberg und Iggy Pop in einem (älteren) DB-Werbespot für ausgelassenes Wohlgefühl sorgen und „lustig“ durch einen DB-Zug toben – Leute! Die Bahn! DAS isses!!!
Auflösung: Wer war’s? (51)
Am vergangenen Freitag fragten wir nach dem Grafiker Carl Josef Meffert alias Clément Moreau (1903–1988). Seine schwierige Kindheit verarbeitete er im Bilderzyklus „Fürsorgezögling“. Der Sozialist, der ihm früh begegnete, war der Journalist und Wirtschaftswissenschaftler Alfons Goldschmidt. Nach dem argentinischen Militärputsch 1962 ließ sich Meffert/Moreau in der Schweiz nieder, unterrichtete an der St. Galler Kunstgewerbeschule und arbeitete für diverse Zeitungen als Theaterzeichner. Der Zyklus „Nacht über Deutschland“ (auch: „La comedia humana“) zählt zu den wichtigsten Werken der antifaschistischen Exilkunst. 1987 erhielt Meffert/Moreau den Kulturpreis des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds. Zu empfehlen, mit vielen Abbildungen: Werner Mittenzwei, „Carl Meffert/Clément Moreau – Ein Leben auf der Suche nach der Brüderlichkeit des Menschen“ (antiquarisch). brm
Engagiert und widerspenstig: Wer wars? (51)
Der Migrant mit dem Zeichenstift
„Wir können Ihre Arbeiten nicht annehmen“, beschied ihm ein Schweizer Redaktor, „denn wenn Sie eine Nachtigall zeichnen, dann sieht sie kommunistisch aus.“ Obwohl erst spät politisiert, war der Grafiker in den dreißiger Jahren eindeutig zu verorten. Für den „Basler Vorwärts“ war dies kein Problem, und mit Freuden nahm auch die Gewerkschaftspresse sein Können in Anspruch. Bis die Behörden den Illegalen zur Ausreise zwangen.
Der Klimacamp-Blog (62): Klima oder CETA
Im Konstanzer Klimacamp ist seit zwei Wochen eine Openair-Plakatausstellung zu sehen, die sich mit dem Klimawandel – und noch viel mehr – beschäftigt. Erstellt hat sie das Konstanzer Bündnis für gerechten Welthandel. Aber was hat die Handelspolitik mit dem Klima zu tun? …weiterlesen »
Ein Sklavenhändler mit Filiale am Bodensee (III)
Johann Bernhard Friedrich Romberg (1729-1819) war ein international tätiger Kaufmann, der die Globalisierung seiner Zeit für sich zu nutzen wusste. Er war auch im Sklavenhandel tätig und hatte einen engeren Bezug zum Bodensee: Zeitweise war er Bürger von Lindau, das verkehrsgünstig im System europäischer Handelswege lag. Wer war dieser damals bedeutende Mann, was bezweckte und bewirkte er? Hier der letzte Teil unseres dreiteiligen Porträts. …weiterlesen »
Verdienstorden für Katrin Brüggemann
Katrin Brüggemann (rechts im Bild), hat den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekommen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Konstanzerin als Hauptinitiatorin der „Initiative Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ und der damit verbundenen Aufarbeitung von Biografien der Opfer des Nationalsozialismus mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Hier die leicht gekürzte Pressemitteilung. Auch seemoz gratuliert Katrin Brüggemann herzlich für diese Auszeichnung.
#Druck.Machen. Poet:innen, Frauenkämpfe und Gutenbergs Jünger
Das „Festival der Solidarität“ des ver.di-Ortsvereins Medien+Kunst Konstanz hat die Halbzeit hinter sich. Und die zweite Hälfte? Auch sie bietet einiges an Unterhaltung, Information und Erkenntnissen. Diese Woche stehen ein Poetry-Slam-Abend, eine Debatte über den langen Kampf der Frauen und ein Besuch des großartigen Druck- und Satzmuseums Typorama auf dem Programm, das seemoz vorstellt. …weiterlesen »
Ein Sklavenhändler mit Filiale am Bodensee (II)
Johann Bernhard Friedrich Romberg (1729-1819) war ein international tätiger Kaufmann, der die Globalisierung seiner Zeit für sich zu nutzen wusste. Er war auch im Sklavenhandel tätig und hatte einen engeren Bezug zum Bodensee: Zeitweise war er Bürger von Lindau, das verkehrsgünstig im System europäischer Handelswege lag. Wer war dieser damals bedeutende Mann, was bezweckte und bewirkte er? Hier der zweite Teil unseres dreiteiligen Porträts. …weiterlesen »
Love’N’Joy (Ukraine) – Benefizkonzert im KULA
Krieg im eigenen Land und trotzdem auf Tour: Auch wenn die Umstände derzeit absurder kaum sein könnten, Love’N’Joy aus Kiew sind auf Tour durch Europa. Kommenden Donnerstag gastieren sie im Konstanzer Kulturladen.
Ein Sklavenhändler mit Filiale am Bodensee (I)
Johann Bernhard Friedrich Romberg (1729-1819) war ein international tätiger Kaufmann, der die Globalisierung seiner Zeit für sich zu nutzen wusste. Er war auch im Sklavenhandel tätig und hatte einen engeren Bezug zum Bodensee: Zeitweise war er Bürger von Lindau, das verkehrsgünstig im System europäischer Handelswege lag. Wer war dieser damals bedeutende Mann, was bezweckte und bewirkte er? Wir beginnen heute mit einem dreiteiligen Porträt. …weiterlesen »
Langsam macht’s mehr Spaß
Am Sonntag, 22. Mai, steht nach einer zweijährigen pandemiebedingten Pause der nächste slowUp Schaffhausen-Hegau an. Auf einem 38 Kilometer langen Rundkurs durch Schaffhausen, Gottmadingen und Ramsen haben Autos an diesem Tag zwischen 10 und 17 Uhr nichts zu suchen, und die Strecke steht ausschließlich dem Langsamverkehr bis 25 Stundenkilometer zur Verfügung. …weiterlesen »
Auf großer Schokofahrt an die Nordsee
Als städtischer Radverkehrsbeauftragter ist Gregor Gaffga so etwas wie der hauptberufliche oberste Radfahrer von Konstanz. Aber auch privat kann er nicht vom Fahrrad lassen: Jüngst fuhr er mit dem Lastenfahrrad vom Bodensee nach Amsterdam und zurück, um Schokolade für die Schleckermäuler am Bodensee abzuholen – und das praktisch ohne Emissionen. …weiterlesen »
Der 8. Mai in Radolfzell (II)
Mehrere Initiativen beteiligten sich an der Kundgebung anlässlich des Tags der Befreiung in Radolfzell, darunter die VVN-BdA Kreisvereinigung Konstanz und die Konstanzer Seebrücke. In freier Rede sprach Thomas Nuding über seine Erlebnisse als Kapitän diverser Seenotrettungsschiffe und dass seit 2014 weit mehr als 20.000 Menschen im Mittelmeer ertrunken seien. Er engagiert sich auch in der Flüchtlingshilfe für ukrainische Geflüchtete und begleitete beispielsweise einen Hilfskonvoi in die Ukraine.
Klinikverbund: Viele Fragen, wenig Antworten
Vergangenes Wochenende trafen sich Gemeinderät*innen der LLK (Konstanz) und SÖS (Singen) mit Kreisrät*innen der LINKEN, darunter auch Kreisrätin Sybille Röth (Bild), um das Vorgehen in der Frage der geplanten Klinikschließungen zu besprechen. Um eine nachvollziehbare Einschätzung der Situation zu erlangen, waren auch externe Expert*innen geladen: Ein Vertreter aus der Gesundheitsberatung und zwei Mitglieder des „Bündnis Klinikrettung“.
Protest gegen „maßlose“ Grundsteuererhöhung
Der Plan von Oberbürgermeister Uli Burchardt, die Grundsteuer ab dem Jahr 2023 stark zu erhöhen, stößt auf den gemeinsamen Widerstand der Interessenvertretung von Mietern und Vermietern. Herbert Weber, der Vorsitzende des Mieterbunds Bodensee und Walter Pilz, Verwaltungsratsvorsitzender des Konstanzer Haus- und Grund-Verbands, fordern in einem gemeinsamen Schreiben vom Oberbürgermeister den Verzicht der „größten Steuererhöhung in Konstanz seit 1945“. Der Hebesatz soll von derzeit 410 auf 600 Punkte angehoben werden. Dies wäre eine Steuererhöhung von 46 Prozent. Hier die gemeinsame Presseerklärung.
Der 8. Mai in Radolfzell (I)
Der 8. Mai 1945 war ein Tag der Befreiung von Krieg und deutschem Faschismus durch die Alliierten. Weit über sechzig Millionen Menschen waren dem Zweiten Weltkrieg und Nazi-Terror zum Opfer gefallen. „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ lautet daher eine zentrale Losung. Gilt diese Aussage auch noch nach dem 24. Februar 2022, dem Tag des Einmarsches russischer Truppen in die Ukraine? Franz Segbers, Theologe und Singener Kandidat der Linkspartei bei den Landtagswahlen 2021, meint Ja.